Unterricht ganz praktisch: IGS Hermeskeil auf Shakespeares Spuren

Veröffentlicht am 29.01.2020

Shakespeares „A Midsummer Night’s Dream“ live auf der Bühne

Vergangenen Donnerstag begann der Tag für die Englisch-Leistungskurse der Jahrgangsstufen elf und zwölf der IGS Hermeskeil um 9:00 Uhr morgens mit der Busfahrt zur Tufa in Trier, um sich gemeinsam ein Theaterstück anzusehen, das die Komödie „Ein Sommernachtstraum“ von Shakespeare mit Teilen der „Rocky Horror Show“ verknüpfte. Gespielt wurde das Stück von der englischsprachigen Theatergruppe „Trier English Drama“.

Durch den Einfluss der Rocky Horror Show zeigt das Stück einen ganz neuen Humor und eine gewisse Modernität. Verliebtheit und Probleme der heutigen Gesellschaft werden gekonnt präsentiert.  So verzaubert beispielsweise der Kobold Puck – gespielt von Kristina Heitzer, Deutsch-Lehrerin an der IGS -  die Figuren Lysander und Demetrius nicht mit dem Saft der speziellen Liebesblume, sondern mit einem (unechten, aber sehr überzeugenden) Joint.  Die Rocky Horror Show liefert auch die Anreize für das Kostüm des Oberon, dem König der Feen, ist sein Kostüm doch eine offensichtliche Anlehnung an „Frank‘n’Further“: Er trägt – wie auch die Elfen in dem Stück - eine Corsage und Strumpfhalter.  Oberons Diener Puck ist weiblich und erinnert mit einem Hausmädchenkostüm, zerrissenen Netzstrumpfhosen und entsprechendem Make-Up an den Charakter „Magenta“ aus der Rocky Horror Show. Darüber hinaus beeindruckt die Theatergruppe auch mit kreativen Ideen bezüglich anderer Kostüme, die nicht von der Rocky Horror Show inspiriert sind, beispielsweise die jungen Paare Hermia und Lysander als Rocker-Paar und Helena und Lysander als Hippie-Paar.

Anlässlich der Hochzeit von Theseus, dem Herzog von Athen, und der Königin Hippolyta, bereiten Handwerker ein eigenes Theaterstück vor.  Die Liebesgeschichte zwischen Pyramus und Thisbe , gespielt von Herrn Marx, einem ehemaligen Kollegen der IGS Hermeskeil - spiegelt in witziger Weise Komik und Tragödie. Musikalisch wird das Stück von Liedern und Tänzen der Rocky Horror Show begleitet.

Im Anschluss an die mit viel Applaus endende Aufführung durften die Anwesenden Anregungen oder Kritik aussprechen und Fragen an fünf der Darsteller stellen. Das übertriebene Darstellen mancher Szenen, etwa der „Boxkampf“ um Helena, lenkte die Zuschauer vom Dialog zwischen Hermia und Helena ab. Des Weiteren war das veraltete Shakespeare-Englisch an manchen Stellen schwer zu verstehen, doch mit dem Hintergrundwissen, das im Unterricht erarbeitet wurde, konnte man der Handlung gut folgen. Schüler sowie Lehrer interessierten sich außerdem dafür, wie die Rollen im Theaterstück verteilt wurden, wie die Darsteller Texte lernen, wie sie während des Stückes in ihrer Rolle bleiben und wie es zur Entstehung dieses originellen Stückes kam.
Als Fazit des Tages lässt sich sagen, dass dieser Theaterbesuch sich gelohnt hat. Es war ein Stück, das die Themen Freundschaft, Beziehungen, Liebe und Heirat und Generationenkonflikte thematisiert, die heute genauso wie zu Shakespeares Zeit aktuell sind. Auch wenn die Rocky Horror Show und Shakespeare zunächst gegensätzlich erschienen, werden beide Stücke gekonnt zusammengeführt, um das Stück moderner zu gestalten und Menschen heute noch ins Theater zu locken. Die talentierten Darsteller brachten das junge Publikum  immer wieder zum Lachen, somit wird das Stück wohl nicht nur ein kurzer „Sommernachtstraum“ sein, sondern in lebendiger Erinnerung bleiben.

Text: Bahar Sümbül (Jahrgangsstufe 11)

 

Englisches_Theater

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Bilder: Tom Klein

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